Rückblick auf das dreitägige Camp der Aktiven

Ein Hinweis vorab: der nachfolgende Bericht stammt aus der Feder von Aaron Wollscheid – da er aktuell leider verletzt ist, hat er mehr Zeit zum Schreiben, so dass der Bericht recht ausführlich daher kommt.
Dennoch sollte man sich die Zeit nehmen, denn einerseits war es eine tolle Aktion und andererseits bekommt der ein oder andere auch sein „Fett weg“. Übrigens: ein paar Fotos vom Camp gibt es in unserer Galerie – einfach hier klicken und ein wenig runterscrollen.
 
Nun gehts aber los:
Am Wochenende vom 24. bis 26. Juni absolvierten die Aktiven der SG Großrosseln – St. Nikolaus  ein dreitägiges Camp im Gästehaus des Saarländischer Fußballverband e.V. in Braunshausen.
 
Finanziell ermöglicht wurde das Wochenende vom Förderprojekt „AUF!leben“, bei dem wir vom Landessportverband für das Saarland beraten und unterstützt wurden.„AUF!leben – Zukunft ist Jetzt“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ der Bundesregierung.
 
„Ein solches Camp gab es bei uns seit Jahrzehnten nicht“, stellte Spieler-Trainer Marius Görgen bei der Ansprache vor dem ersten Training die Bedeutung dieses Events heraus. „Es macht uns daher sehr stolz, dass wir sowas durchführen dürfen und können.“ Die Planung und Kommunikation mit dem Gästehaus Braunshausen übernahm Marius „Gögge“ Görgen und sorgte so für einen schönen Start in die Saison 2022 / 2023.
Vor der Busfahrt nach Braunshausen wurde auf dem Sportplatz in Großrosseln die Aufteilung der Zwei- und Dreibettzimmer ausgelost. So sollte sichergestellt werden, dass der Kontakt in der ganzen Gruppe und nicht nur unter den engsten Freunden innerhalb der drei Mannschaften der SG gefördert wird. Insbesondere den zahlreichen Neuzugängen und aufgerückten Jugendspielern sollte die Integration so vereinfacht werden.
Nach dem Bezug der Zimmer wurde zur ersten Einheit gebeten. „Eigentlich hatten wir uns überlegt, hier an der Taktik und unseren Spielsystemen zu arbeiten. Viel wichtiger ist uns aber der Zusammenhalt, weshalb Teambuilding im Mittelpunkt dieses Wochenendes stehen soll“, gab Marius Görgen die Richtung vor. Dementsprechend stand beim bunt gemischten 11 gegen 11 auch der Spaß im Vordergrund. Abgerundet wurde der Tag mit einem gemeinsamen Grillabend, bei dem die SG bewies, dass in dieser Saison auch in der dritten Halbzeit wieder mit ihnen zu rechnen sein wird. Da sich die Mannschaft trotz dem gebotenen Spaß in der Vorbereitung befindet, entschied sich Marius Görgen zur Gewichtsregulierung für die „Low Carb Grillvariante“ und verzichtete – natürlich absichtlich – auf die Bestellung von Brötchen oder Baguette.
Der Samstag startete mit einer kleinen Laufeinheit, bei der der Kohlenhydratmangel des Vorabends dann doch klar ersichtlich war. Mehr Feuer und Spaß waren anschließend auf dem Kunstrasen erkennbar, wo die SG ihr fußballerisches Können in diversen Spielformen unter Beweis stellte. Beim Mittagessen war die Erleichterung dann groß, dass die endgültig leeren Kohlenhydratspeicher bei einem reichhaltigen Nudelbuffet doch noch gefüllt werden konnten. Im Verlaufe des Tages sollte das auch noch wichtig werden – dazu aber später mehr. Der sonnige Nachmittag wurde für einen Ausflug zur fußläufig erreichbaren Sommerrodelbahn genutzt. Alle Campteilnehmer erhielten die Möglichkeit, zwei Mal die Gefahren der kleinen „Rennschlitten“ zu erkunden. Besonders lehrreich war dabei, dass man in der prallen Mittagssonne auf einer zusätzlich reflektierenden Bahn vorher Sonnenschutz auftragen sollte – Überraschung. Aber auch die Kleiderwahl sollte man überdenken. In kurzen Sporthosen mit weiten Hosentaschen können auf einer schnellen Bahn mit vielen Kurven Handys aus der Tasche fallen – zweite Überraschung. Trotzdem bereitete die Fahrt sichtbar viel Spaß.
Der Abend stand dann endgültig im Zeichen vom Teambuilding. Aufgeteilt in vier Mannschaften trat die SG in drei Wettbewerben gegeneinander an, in denen Sie möglichst gut miteinander zusammenarbeiten mussten. Im ersten Spiel mussten es die Mannschaften schaffen, in einer kurzen Besprechungszeit einen Plan zu entwerfen, alle Spieler über eine kopfhohe Stange zu befördern, ohne dabei während der Übung nochmal miteinander sprechen oder auf die andere Seite zu müssen. Anschließend stand ein noch vom ehemaligen Trainer Alexander Stamm eingeführtes Laufspiel auf dem Programm: in einer Sprint-Staffel mussten die Mannschaften aus den zwei vorher ausgelegten Kartensets quer über die ganze Länge des Kunstrasens ihre acht vorher zugewiesenen Bilder (Bube, Dame, König, Ass) finden. Die 64 Karten waren dabei verdeckt in einem kleinen Viereck ausgelegt worden. Eine aufgedeckte falsche Karte musste dabei wieder zugedeckt werden, eine richtige Karte wurde mit zurück zur Mannschaft genommen. „Ach, ihr macht das System?!“, entdeckte Team Blau den Plan vom „Ass“-Team Gelb. Eine weitere Überraschung, dass man mit guter Kommunikation nicht mehrmals hintereinander die gleiche falsche Karte aufdeckt. So kristallisierte sich die Kreuz Acht als meistgeliebte, aber nunmal falsche Karte heraus. Auch der Standort des letzten Königs war allgemein bekannt, nur eben nicht beim königsuchenden Team Rot. Nächste Überraschung: es war die einzige Karte, die nicht im Pulk der Karten lag, die Team Rot mehrmals hintereinander aufdeckte. Spätestens beim zehnten 200m-Sprint pro Person sollten die mittags gefüllten Kohlenhydratspeicher also wieder wichtig werden. So war der Sieg Team Gelb vorbehalten. Auch im abschließenden Spiel – nach einer Passfolge in der ganzen Mannschaft musste auf Zeit möglichst viele Bälle in ein kleines Tor gepasst werden – machte Team Gelb seinen gesammelten Spielkarten alle Ehre. Mit drei Siegen krönten sie sich zu den „Assen“ der Teambuilding-Spiele. Nach dem gemeinsamen Abendessen ließ die SG auf der Sonnenterrasse dann noch gemütlich den letzten Abend ausklingen. Passend zum ganzen Tag hielten aber auch die letzten Stunden noch weitere „Überraschungen“ parat: Henning Bruxmeier kann auch nach mehrstündiger Google-Suche keinen Kühlschrank reparieren, die Trauer um einen gerissenen Handybildschirm kann Neuzugang Kevin Steinbeck mit geschätzten 50 konsumierten Litern Coca-Cola bewältigen und Torhüter Christian Kern steht eine große Zukunft in der Wetterberichterstattung bevor. Im Gegensatz zur Tagesschau treffen seine Regenvorhersagen sekundengenau ein. Ein trockener Abend stand also nicht bevor.
Nach einer weiteren anstrengenden aber spaßigen Einheit am Sonntag reiste die SG aus Braunshausen ab und besuchte zurück in Großrosseln noch das von der Gemeinde organsierte Kinderfest. Was bleibt, sind Erinnerungen an ein schönes Wochenende, an dem die Mannschaft enorm zusammengerückt ist. Das Ziel, das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Spielgemeinschaft auch unter dem Gesichtspunkt der coronabedingt schwierigen letzten Saisons zu stärken, wurde also erreicht.
 
Ein besonderer Dank gilt hierbei dem Förderprojekt „AUF!leben“ und dem LSVS als direkten Ansprechpartner und Umsetzungspartner im Saarland. Ohne deren Hilfe wäre das Camp inklusive der für das Wochenende benötigten Ausrüstung finanziell nicht realisierbar gewesen.